Hier sind alle gleich!

Bunt. Anders. Individuell -  Die IU im Zeichen der Diversität und Inklusion

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Am 25. Oktober werden wir von Total E-Quality für unsere Vielfalt und Chancengleichheit an der IU ausgezeichnet. Ein Award, der uns besonders freut und den wir zum Anlass nehmen möchten, mal genauer zu schauen, was wir hier an der IU tun, um Chancengleichheit zu gewährleisten und Vielfalt zu fördern. Auf was für Herausforderungen man dabei stoßen kann und wie man Unsicherheiten beiseite schafft?
Wir geben einen Einblick!

Ganz gleich, wer Du bist – hier sind alle gleich? Naja schon, aber nicht ganz! Mit gleich meinen wir an dieser Stelle keinen homogenen Topf an Mitarbeitenden, sondern beziehen uns viel mehr darauf, dass wir uns wünschen,  auf einen Pool an vielen unterschiedlichen Individuen blicken zu können, in dem aber jede:r stets gleich behandelt wird und die gleichen Chancen und Wege ermöglicht bekommt!  Denn unsere Vision ist klar: Culture for everyone, by everyone®. Ein Motto, bei dem es uns sehr am Herzen liegt, es auch fest in unserer Unternehmens-DNA zu verankern. Als wir 1998 als englischsprachiger Campus mit internationalen Studierenden aus aller Welt gestartet sind, haben wir bereits das Fundament hierfür gelegt und gezeigt, dass unsere Türen für alle offen stehen. Und doch ist es ein konstanter Weg, auf dem wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln: Im vergangenen Jahr haben wir nun auch unsere Unternehmenssprache auf Englisch umgestellt. Regelmäßige Meetings der Geschäftsführung, in denen wichtige Neuigkeiten berichtet werden, finden also nun auf Englisch statt, damit sich niemand aufgrund von Sprachbarrieren ausgeschlossen fühlen muss.
Doch wie schaut es in puncto Chancengleichheit der Geschlechter an der IU aus? Auf einen Frauenanteil von 63 Prozent in den Führungspositionen sind wir mächtig stolz. Dass wir uns Flexibilität (sowohl zeitlich wie auch örtlich gesehen) auf die Brust geschrieben haben, ist hier sicherlich ein Grund, weshalb immer mehr Frauen keinen Grund darin sehen aufgrund eines Kinderwunsches auf ihre Karriere verzichten zu müssen. Denn beides lässt sich durchaus miteinander vereinen, solange der Arbeitgeber die Weichen dafür setzt und und den Mitarbeitenden das nötige Vertrauen schenkt.
Damit unser Gefühl ein fairer Arbeitsplatz zu sein, nicht nur bei einem Gefühl bleibt, sondern wir auch das direkte Feedback aus dem Kreis der Angestellten einholen, führen wir mindestens einmal im Quartal Pulsbefragungen durch. Hier horchen wir genauer nach, wie die Gleichberechtigung und faire Behandlung im Unternehmen wahrgenommen wird und was wir noch verbessern können. Darüber hinaus haben wir Gehaltsbänder, die dafür sorgen, dass wir gleiches Geld für die gleiche Arbeit ermöglichen.

Denkt man an Diversity kommen einem oftmals Gedanken wie Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in den Kopf oder auch das Fördern der interkulturellen Vielfältigkeit. Auch Förderung und Stärkung der LGBTQIA*-Szene wird oft mit Diversity verbunden und bildet einen extrem wichtigen Teil dessen. Doch ein diverses Miteinander zu schaffen, bedeutet nicht nur Geschlechter-Gleichberechtigung und Integration aller Menschen ganz gleich welcher Herkunft, Nationalität, Religion oder Sexualität sie angehören. Es bedeutet auch, dass Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung ebenfalls vollends inkludiert werden. Wir haben uns hierzu mit Nora Bilz, Professorin für Kommunikationsdesign bei uns an der IU und selbst überwiegend im Rollstuhl unterwegs, unterhalten. Sie setzt sich stark dafür ein, dass Menschen mit Behinderung nicht das Schlusslicht der Inklusion bleiben und ihre Anliegen und Bedürfnisse gesehen und verstanden werden. Mit uns teilt sie eine Anekdote aus ihrer Anfangszeit an der IU und gibt einen Einblick wie sie Inklusion an der IU wahrnimmt.

 

„Eine Situation, auf die ich gerne zurückblicke, ist beispielsweise im Zuge meines Vorsingens (Berufungsvortrag) für die Professur entstanden. Es war mein erstes Treffen an der IU und plötzlich fiel auf, dass einer der Räume doch nicht barrierefrei war und ich aufgrund einer hohen Stufe mit meinem Rollstuhl nicht selbständig in den Raum kam. Sehr ungünstig, aber aufgeben ist nicht meine Art: Ich habe die, mir zu dem Zeitpunkt noch unbekannte, Person neben mir einfach kurzerhand direkt angesprochen und sie gebeten, mir unter die Arme zu greifen. Natürlich eine Situation in der alle um mich herum unsicher waren, aber ich glaube auch, dass es der Situation gutgetan hat, da es sofort eine andere Art der Verbindung geschaffen hatEine meiner ersten Aufgaben an der IU war dann die Akkreditierung eines neuen Studiengangs in Bad Reichenhall. Vor Ort hatte der Hausmeister eigens eine Rampe gebaut, damit ich die Räume mit dem Rollstuhl gut erreichen kann, alle waren informiert und haben gefragt, was ich benötige, um meine Arbeit an diesem Tag gut machen zu können. Die vier Stufen, die mich in der Mittagspause vom gemeinsamen Essen trennten, ließen sich mit Hilfe meiner neuen Kollegen und jeder Menge Humor überwinden – herzlichen Dank an Prof. Dr. Ralf Kneuper und Kevin Möller.
Vom ersten Tag an hatte ich nie das Gefühl, dass ich kein vollwertiges Mitglied wäre oder dass ich in irgendeiner Weise nicht für voll genommen werde. Was meine körperliche Beeinträchtigung angeht, habe ich in den vergangenen Jahren hier an der IU nicht einmal zu spüren bekommen, dass ich anders wäre und dass irgendwas hier für mich nicht möglich ist.“
(Prof. Nora Bilz)

 

 

 

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Im Zeichen der Vielfalt –  Der diesjährige Diversity Day an der IU

Jährlich am letzten Maitag findet in Deutschland der nationale Diversity-Tag statt. Ein Tag, der sich zum Ziel nimmt, Diversität präsenter in den Köpfen der Menschen zu machen und Awareness für dieses Thema zu schaffen. Auch wir haben den Tag zum Anlass genommen, um einen Tag lang alles bunt erstrahlen zu lassen und unsere ausgezeichnete Vielfalt nicht nur zu zeigen, sondern auch dadurch zu stärken.

Selbstverständlich ist Diversität ein Anliegen, dass ganzjährlich präsent sein sollte und nie aus den Augen gelassen werden darf. Doch ist es uns ebenso wichtig gewesen, unsere Aufmerksamkeit an einem Tag mal ganz besonders stark auf unsere Vielfalt und Individualität zu legen, diese zu feiern und mit gebündelter Kraft Großes zu erreichen. Unsere Reichweite auf den sozialen Medien haben wir mitunter dafür genutzt durch Postings und Statements die Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. So erhoffen wir uns im besten Fall Personen zu erreichen, die sonst wenig Berührungspunkte damit haben. Doch besonders am Herzen lag uns am diesjährigen Diversity Tag vor allem die interne Awareness. Denn auch uns fällt manchmal auf, dass wir zwar viel machen, dies aber nicht immer wirklich präsent ist. Schade! Weshalb wir uns gedacht haben: Das ändern wir!
Früh morgens wurde am Standort in Bad Honnef unsere weiße IU-Flagge abgenommen und eine bunte Fahne gehisst. So strahlte der Campus aus einigen Meter Höhe bereits in kräftigen Farben. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Virtuell startete der Tag mit einer Kick-Off Veranstaltung, in der Tim Kaltenborn, Director of People and Culture an der IU, den Tag eröffnete und nicht nur erklärte, was die Kolleg:innen den ganzen Tag über erwartet, sondern auch die Notwendigkeit des Tages noch einmal näher brachte. Er machte deutlich, dass nur durch ein vielfältiges und diverses Miteinander großes Potential für neue Ideen entstehen kann, in dem man miteinander als auch voneinander lernen kann und sich weiterentwickelt.  Über den Tag verteilt gab es mehrere Chat-Roulette Sessions, die den Austausch unserer mittlerweile über 3.000 Mitarbeitenden fördern sollte und die Chance bat, ins Gespräch mit Kolleg:innen zu kommen, zu denen man im Arbeitsalltag vielleicht wenig Kontaktpunkte hat. Mittags  wurde zu einem Learning Lunch geladen: Wer mochte, hatte die Möglichkeit sich von Prof. Dr. Fabian van Essen anzuhören wie wichtig Diversität besonders im Bildungssektor ist und was wir als Hochschule dafür tun können, dies zu stärken. In unserem internen Portal gab es zudem Zugang zu zahlreichen Kursen, die sich dem Thema Diversität, Inklusion und Chancengleichheit widmen. Abgerundet wurde dieser besondere Tag von einer Foto Challenge, in der wir intern dazu aufriefen zu zeigen wie divers und bunt wir doch sind. Das Ergebnis hiervon konnte sich wahrlich sehen lassen und hat uns eins definitiv noch einmal präsent gemacht: an der IU sind wir nicht nur divers und bunt, sondern auch sehr sehr stolz darauf!

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Damit Diversität und Inklusion allgegenwärtig sind, Diskriminierung keinerlei Platz findet und alle an der IU, die Möglichkeit haben, eine Vertrauensperson zu kontaktieren, haben wir seit 2019 eine Gleichstellungsbeauftragte und seit 2021 ein Gleichstellungsbüro. Betroffene können hier jederzeit auf das Gleichstellungsbüro und ihre Kolleg:innen zugehen und stets auf ein offenes Ohr vertrauen. Im Gespräch mit Nicola erzählt sie uns, was sie anspornt sich tagtäglich für Chancengleichheit aller Menschen an der IU einzusetzen.

 

 

 

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„Meine Motivation basiert in erster Linie auf meiner humanistischen Wahrnehmung des Menschen. Alle Menschen sollen die gleichen Grundvoraussetzungen und Chancen haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder körperlicher Beeinträchtigung. Deshalb sollten alle gleichbehandelt und dürfen in keiner Weise diskriminiert oder benachteiligt werden. Indem ich mich für Chancengleichheit einsetze, hoffe ich, die Welt vielleicht ein kleines bisschen schöner und gerechter machen.“
Nicola Schmidt-Geheb
Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte der IU

Unser Bemühen hat sich jüngst ausgezahlt. Wie anfangs bereits erwähnt, freuen uns sehr diesen Monat mit dem Total E-Quality Award für unsere Vielfalt und Chancengleichheit ausgezeichnet zu werden. Eine Auszeichnung, die uns zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Das tut nicht nur gut zu hören, sondern motiviert, weiterzumachen.

Danke an alle, die die IU zu diesem bunten, vielfältigen Ort machen, der wir sind🏆

 

 

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Zu guter Letzt haben wir bei Nora noch mal nachgehakt, ob sie uns einen Tipp mit auf den Weg geben kann, wie man seine Unsicherheiten im Umgang mit diesem Thema verlieren kann. Was unsere IU-Wert Mut damit zu tun hat? Lest selbst!

 

 

 

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Die Angst in Fettnäpfchen zu treten, kann ich gut verstehen. Sicherlich tritt man ab und zu auch in eins hinein. Ich möchte die Leute dennoch bekräftigen, sich nicht von dieser Angst abhalten zu lassen. Denn deutlich schlimmer als etwas falsch zu machen, ist es einfach gar nichts zu machen!
Prof. Nora Bilz
Professorin für Kommunikationsdesign an der IU

Dem können wir uns nur anschließen: Sei mutig, offen und stolz drauf, Du selbst zu sein! 🌈
Denn unsere Lieblingsfarbe ist und bleibt bunt.

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