Interview: Lehren & Lernen

Erfahrungen als freiberuflicher Dozent und Berater

Meet Thorben: Unternehmensberater und nebenberuflicher Dozent im dualen Studium der IU. Seine Mission: Wissen weitergeben und es anders machen als er es selbst als Student erfahren hat. Dabei entdeckt auch er ganz neue Denkanstöße – eine kollaborative Bereicherung also, die ihn ebenfalls in seiner Beratertätigkeit vorantreibt.

Hey Thorben, danke, dass Du Dir die Zeit nimmst. Kannst Du uns erstmal etwas zu Deinem Hauptjob und Deiner freiberuflichen Dozententätigkeit bei der IU erzählen?

Hey, na klar, sehr gerne. Hauptberuflich arbeite ich als Principal bei der Managementberatung venture.idea, widme mich den spannenden Bereichen von Strategie, Innovation und Organisationsentwicklung und berate gemeinsam mit meinem Team das C-Level von großen Mittelständlern, Familienunternehmen und Konzernen. Neben unserer Beratungstätigkeit sind wir auch in der Forschung tätig und publizieren unsere Erkenntnisse aus Theorie und Praxis in Whitepapern und Büchern. Jede:r Berater:in bei uns ergänzt so die Beratertätigkeit durch Forschung und Lehre. Ein Kollege machte mich auf die IU aufmerksam und hier betreue ich nun nebenberuflich ein Praxisprojekt im Bereich Marketingmanagement und korrigiere Abschlussarbeiten.

Bild Thorben
Ich erinnere mich noch gut an mein eigenes Bachelor-Studium. Die Vorlesungen waren oft eintönig, mit Folien, die einfach nur vorgelesen wurden. Heute habe ich selbst die Gelegenheit, den Unterricht zu gestalten und die Dinge anders zu machen: Interaktiver, praxisnaher und lebendiger.
Thorben Sertler
Freelance Dozent

Was macht es so reizvoll für Dich, neben Deinem Vollzeitjob zu lehren?

Die Dozententätigkeit öffnet mir eine neue Perspektive, indem ich nun auch die andere Seite des Hörsaals erlebe. Ich kann meine praktischen Erfahrungen und mein Wissen an Lernende weitergeben und so auch selbst neue Energie gewinnen. Außerdem ergänzt und bereichert es meine Rolle bei venture.idea, indem ich unterschiedliche Bereiche, wie die Lehre und Forschung, abdecke.

Ich erinnere mich noch gut an mein eigenes Bachelor-Studium. Die Vorlesungen waren oft eintönig, mit Folien, die einfach nur vorgelesen wurden. Heute habe ich selbst die Gelegenheit, den Unterricht zu gestalten und die Dinge anders zu machen: Interaktiver, praxisnaher und lebendiger.

Wie schaffst Du es, beide Rollen unter einen Hut zu bringen – gibt es besondere Herausforderungen und wie gehst Du damit um?

Tatsächlich sehe ich den Spagat nicht als Herausforderung an. Dank der Fokussierung auf die Praxisprojektbetreuung, bin ich flexibel in der Zeiteinteilung, weil ich nur eine geringe Anzahl von Präsenzseminaren betreue und größtenteils für Rückfragen während der Projektphasen und für die abschließenden Korrekturen zur Verfügung stehe. Diese beschriebene Flexibilität ermöglicht es mir, meine Tätigkeit an der IU optimal in ruhigere Arbeitsphasen meiner Haupttätigkeit zu integrieren.

Was macht man als Dozent:in an der IU?

 

Als freiberufliche:r Dozent:in an der IU führst Du Lehrveranstaltungen durch und versorgst unsere Studierenden mit wissenschaftlich fundierten Kenntnissen und hohem Praxisbezug. Du korrigierst Prüfungsleistungen und stehst den Studierenden mit Rat und Tat bei allen Fragen rund um die Lehrveranstaltungen zur Seite.

 

Als Dozent:in, der oder die vorwiegend Praxisprojekte betreut, bist Du weniger intensiv in den Lehrveranstaltungen eingebunden, sondern bietest Unterstützung und Beratung bei der Erstellung von Praxisprojekten und kümmerst Dich um deren Korrektur. Auch hier arbeitest Du auf freiberuflicher Basis und kannst die Flexibilität genießen, die diese Arbeitsform bietet.

Gibt es Synergien zwischen Deinem Hauptberuf und Deinem Unterricht an der IU?

Absolut. Meine berufliche Erfahrung bereichert natürlich meinen Unterricht, aber ich lerne auch viel durch die Interaktion mit meinen Studierenden. Durch ihre Fragen und Impulse eröffnen sich neue Denkweisen, sie bringen mich auf neue Ideen und verändern meine Perspektive auf Dinge. So erhalte ich eine zusätzliche Dimension in beide Rollen, die ich ausfülle.

Kannst Du uns verraten, welche positiven Aspekte und Erfahrungen Du aus Deiner Lehrtätigkeit als Dozent bei der IU mitnimmst?

Besonders positiv ist für mich der Austausch mit den Studierenden. Häufig kommt es während der Veranstaltungen dazu, dass wir über die Unternehmen der Studierenden sprechen, bei denen sie neben dem Studium arbeiten. Das ist für mich sowohl in meiner Rolle als Berater spannend als auch in meiner Rolle als Mentor. Von jedem Gespräch und Austausch versuche ich etwas mitzunehmen und selbst dazuzulernen. Egal, ob es sich um jemanden aus einem Gastronomieunternehmen oder einem Textilverarbeitungsunternehmen handelt – diese Vielfalt und der frische Blick von außen inspirieren mich in meiner Beratungsarbeit.

Zum Schluss: Gibt es etwas, was Du Personen mit auf den Weg geben möchtest, die auch darüber nachdenken, nebenberuflich zu lehren?

Ich kann nur jede:n dazu ermutigen, sich damit auseinanderzusetzen, ob eine Nebentätigkeit als Dozent:in in Frage kommt. Sofern es sich zeitlich in die Haupttätigkeit gut integrieren lässt, kann es eine wahre Bereicherung auf persönlicher und beruflicher Ebene sein. Wichtig ist, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, warum man lehren möchte und sich über den Aufwand zu informieren. Wenn beides klar ist, kann man für sich selbst ausloten, ob man diesen Weg verfolgen will. Die IU ist dabei eine große Hilfe, da die Kommunikation sehr gut funktioniert und man sich als Dozent:in nicht alleine gelassen fühlt.

Mein persönlicher Antrieb: Ich habe einfach Spaß an der Wissensvermittlung und es stellt eine zusätzliche Säule zur Vervollständigung meiner eigenen Rolle dar.

Vielen Dank für Deinen wertvollen Input! 

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